Nummer 35

Links der Ent­wurf eines Wohn- und Geschäfts­hau­ses in der Ben­der­stra­ße 35 von The­re­se Mog­ger. Der Ent­wurf wur­de offen­bar nicht rea­li­siert, da die Fas­sa­de des der­zei­ti­gen Hau­ses völ­lig anders geglie­dert ist.

The­re­se Mog­ger (1875 – 1956) hat­te als eine der ers­ten Frau­en in Deutsch­land eine Tech­ni­sche Hoch­schu­le besucht und in Mün­chen und Ber­lin Archi­tek­tur stu­diert. Kurz vor Aus­bruch des 1. Welt­kriegs eröff­ne­te sie ein eige­nes Archi­tek­tur­bü­ro in der Scha­dow­stra­ße 21. 1919 wur­de sie als ers­te Frau im Bund Deut­scher Archi­tek­ten zugelassen.

Sie kauf­te ab 1911 Grund­stü­cke und errich­te­te dort als Inves­to­rin Mehr­fa­mi­li­en­wohn­häu­ser im gera­de ein­ge­mein­de­ten Stadt­teil Ger­res­heim. Es han­del­te sich dabei um Gebäu­de mit zen­tral oder seit­lich ange­ord­ne­ten Trep­pen­häu­sern und ein bis zwei Woh­nun­gen auf jeder Geschoss­ebe­ne. Die groß­zü­gi­gen Wohn­räu­me waren zur Stra­ße aus­ge­rich­tet, hof­sei­tig gab es neben dem Trep­pen­haus die Küchen mit Neben­räu­men und Schlaf­räu­me. Die geplan­ten Objek­te waren vor allem für den Bereich Ben­der- und Kel­denich­stra­ße sowie die von-Gah­len-Stra­ße vorgesehen.

In den 1920er Jah­ren lös­te sich Mog­ger vom tra­di­tio­nel­len Bau­stil und wand­te sich dem „Neu­en Bau­en“ zu. Ein Bei­spiel für die­sen ver­än­der­ten, deut­lich sach­li­che­ren Archi­tek­tur­stil befin­det sich in der Kel­denich­stra­ße 92.

1992 ver­leg­te der gebür­ti­ge Ger­res­hei­mer Die­ter Kohl­metz sei­ne Fuß­pfle­ge-Pra­xis von Haus Nr. 31 in die Ben­der­stra­ße 35.
2006 setz­te er sich zur Ruhe.